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Definition Spieltherapie

Was ist der Unterschied zwischen Spieltherapie und Spielpädagogik?

Spiel findet in einem therapeutischen Setting statt. Meist wird Spiel als Methode mit dem Ziel der Anregung zur Heilung oder Situationsverbesserung bei Kindern angewendet. Das Kind kann im Spiel auf ihm bekannte Art und Weise verschiedene Gefühlszustände oder Problemkonstellationen mitteilen, die es möglicherweise durch direkte verbale Äußerungen ausdrücken würde. Bei Nutzung einer sog. direktiven Form der Spieltherapie liegt das Geschehen, Anregung und Reflexion in Hand des Spieltherapeuten. Wenn die Verantwortung dem Kind übertragen bleibt, spricht man von einer non-direktiven Spieltherapie. Durch die Spieltherapie kann sich das Kind stärker selbst wahrnehmen und Reaktionen seiner Umwelt ausprobieren. Es kann so zu einem neuen Verständnis beispielsweise sozialer Rollen gelangen.

 

Der grundsätzliche Unterschied zwischen Spielpädagogik und Spieltherapie besteht zuallererst in der Haltung des Therapeuten im Unterschied zu der des Pädagogen sowie auf den Ebenen des Prozesses, des Ziels und der angewendeten Didaktik/Methodik. Im pädagogischen Arbeitsfeld versucht man den Zielgruppen zu ermöglichen, Lernziele zu erreichen, Fähigkeiten oder Fertigkeiten zu entwickeln. Es werden Rahmenbedingungen gestaltet, es wird angeregt und motiviert und es finden Anleitungs- und Reflexionsprozesse statt, um diese Ziele zu erreichen. Hinzu kommt, dass viele Lernerfahrungen in Gruppen realisiert werden. In spieltherapeutischen Arbeitszusammenhängen steht oft das einzelne Kind im Vordergrund. Die Grundhaltung des Spieltherapeuten stützt sich auf die Annahme, dass Kinder im Spiel symbolhaft psychische Befindlichkeiten ausdrücken. Im Spiel löst das Kind Konflikte oder Probleme in seinem eigenen Tempo, was dazu führen kann, gezeigte Symptome zu verringern oder zu beseitigen. Man könnte vereinfacht sagen, dass im Spiel die eigene innere Welt mit der Außenwelt verbunden wird.